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Kapitulation der EURO-Bären?

Verantwortlicher Autor: Joachim Scheuermann Frankfurt am Main, 15.07.2022, 10:52 Uhr
Presse-Ressort von: Joachim Scheuermann Bericht 8896x gelesen
EURO-Tief am 14. Juli 2022
EURO-Tief am 14. Juli 2022  Bild: Joachim Scheuermann, Quelle: ariva.de

Frankfurt am Main [ENA] Gegenüber dem Stand vor einem Jahr notiert die Gemeinschaftswährung knapp 16 Prozentpunkte niedriger. Das vorläufige Tief gegenüber dem USD wurde gestern mit 0,9953 gehandelt. Die „schwache“ Gemeinschaftswährung ist nur Wirkung einer verfehlten Ursache.

Somit werden nachvollziehbarerweise auch Schwierigkeiten verstärkt. Noch im Februar notierte der EURO bis zu 13 Prozentpunkte über dem gestrigen Tief. Wer sich den Kursverlauf des Währungspaares EUR/USD genau betrachtet, wird feststellen, daß sich am 11. Februar der kontinuierliche Wertverlust des EURO beschleunigt hat. Somit ist die Frage zu stellen: Was war zu diesem Zeitpunkt entscheidend, daß die Attraktivität der Gemeinschaftswährung drastisch nachgelassen hat?

Falls der Aussage, daß die Währung Ausdruck der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit eines Landes, bzw. beim EURO eines Wirtschaftsraumes, darstellt, ein hoher Stellenwert beigemessen wird, so wäre die Schwäche des EURO auf sich verändernde wirtschaftliche Rahmenbedingungen rückführbar. Die deutsche Wirtschaft ist auf günstige Energieimporte angewiesen. Aufgrund des steigenden Rohölpreises der Sorte BRENT, der schon im Januar ein Sieben-Jahreshoch verzeichnet hat, zuletzt war im Okotber 2014 das Rohöl so teuer gewesen, haben sich die Aussichten für die deutsche Wirtschaft deutliche eingetrübt.

Die deutsche Wirtschaft, stellt den größten Anteil am europäischen Wirtschaftsraum dar. Sie fungiert zwar einerseits als Anker durch ihre Größe gegenüber den anderen Volkswirtschaften Europas, andererseits aber auch als Bremser bei einer Schwäche durch die enorme Bedeutung innerhalb des Wirtschaftsraumes. Allgemein steigende Preise für alle Güter werden, durch die Schwäche des EURO, nochmals deutlich verstärkt.

Ein Lichtblick für die Gemeinschaftswährung ist vorläufig, daß die Parität, die gestern für anderthalb Stunden und danach nochmals für eine halbe Stunde unterschritten wurde, durch den Tagesschlußkurs von 1,0016 verteidigt wurde. Ob mit der Gegenbewegung nach dem Tief eine deutliche Erholung des EURO möglich ist oder auf dem Paritätsniveau eine Seitwärtsbewegung stattfindet wird der Markt ermitteln.

Eine nachhaltige Bewegung in Richtung 1,1 wird vermutlich an dem nunmehr existierenden Widerstand bei 1,035 scheitern, da diese Marke über lange Zeit als Unterstützung für den EURO gedient hat, nun aber, nach dem dieses Niveau vor zehn Tagen mit Schwung nach unter durchhandelt wurde, als solider Widerstand dienen könnte. Insofern wäre die Schlagzeile ein Wunschtraum. Eine nachhaltige Erhlolung der Gemeinschaftswährung wäre nur durch ein sofortiges Aufheben aller Sanktionen gegenüber der Russischen Föderation möglich.

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