Quo Vadis Bad Gastein?
Wien [ENA] Was wird aus Bad Gastein könnte man fragen. Diese außergewöhnliche Alpenmetropole in der schroffen Bergwelt der Tauern und mit einem imposanten Wasserfall gesegnet hat auch eine wechselhafte Geschichte. Immerhin hat man schon 1961 aus der Zeit 3750 v. Chr. unterhalb des Hotel Straubinger ein Flintbeil entdeckt. Richtig wichtig wurde das Gasteinertal aber mit dem Silber-und Goldbergbau und den heißen Quellen.
Kaiser, Könige, die schöne und sportbegeisterte Sissi, Moviestars, Sportgrößen, Badegäste und eine endlose Zahl von Gasteinliebhaber*innen beleben diesen Ort für lange Zeit. Und heute? Verträumt mit einem morbiden Charme, etwas unsicher und abwartend aber gleichzeitig hoffend auf den großen Aufschwung. Und ein Anfang ist gemacht. Denn Anfang November 2017 kaufte das Land Salzburg einige fast verfallen gelassene historische Gebäude am Straubingerplatz und 2018 wurden sie mit der Auflage mindestens ein 4-Sterne Hotel zu errichten an die Hirmer-Immobilien-Gruppe weiterveräußert. Außerdem soll ein 520 Meter langer Fußgängertunnel und ein neues Parkhaus die Verkehrsprobleme im engen Zentrum lösen helfen.
Das sind wichtige Zeichen für den ganzen Ort, in dem besonders viele der alten Belle-Epoque-Hotel Bauten dem Verfall preisgegeben sind. Andere Zeiten, andere Menschen, andere Vorlieben und natürlich jede Menge Spekulation, Sachzwänge, Korruption und ganz einfach Schlamperei haben in einem beinharten politischen und wirtschaftlichen Inteteressenskonflikt dieses Alpenjuwel fast zugrunde gerichtet. Falsche "moderne" Bauentscheidungen wie der schon verfallende Betonklotz Kongresszentrum, haben dem Gesamtbild Bad Gastein enorm geschadet und einen Graben zwischen Veränderungswut und Erhalt der alten Bausubstanz aufgerissen, der noch nicht überbrückt ist und noch nicht seine Form gefunden hat. Wie wird es weitergehen? Quo Vadis Bad Gastein?