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Partei des ersten bayerischen Ministerpräsidenten Exitus?

Verantwortlicher Autor: Joachim Scheuermann München, 28.09.2018, 12:10 Uhr
Presse-Ressort von: Joachim Scheuermann Bericht 3634x gelesen

München [ENA] Fliegt die Partei des ersten bayerischen Ministerpräsidenten aus dem Landtag? Auf Telepolis.de des heise-Verlags können Interessierte an einer Online-Umfrage teilnehmen, welcher Partei in knapp zwei Wochen bei der bayerischen Landtagswahl der Vorzug gegeben werden soll. Der Vorteil dieser Umfrage, an der mehr als viertausend Wähler teilgenommen haben, ist die Anonymität.

Das Ergebnis, das der Teilnehmer anschließend präsentiert bekommt, sprengt alle Vorstellungskraft. Nach den Voten der potentiellen Wähler sähe das Ergebnis folgendermaßen aus: CSU – 5% SPD – 3% AfD – 29% Grüne – 9% Freie Wähler - 4% Bayernpartei - 8% Linke – 29 % Andere – 13% Wie ist dieses Ergebnis nun zu bewerten und welche Schlüsse können aus dieser Umfrage gezogen werden?

Zum Einen ist die Zusammensetzung bei dieser Umfrage nicht repräsentativ, da zumindest die älteren potentiellen Wähler in dieser Umfrage fehlen oder zumindest unterrepräsentiert sind. Zum Anderen gibt es keine Angaben darüber, wie hoch der Anteil der Männer bzw. Frauen innerhalb dieser relativ großen Stichprobe sind, Ebensowenig gibt es Angaben über den Bildungsstand. Diese Angaben können nur aus anderen Informationen rückgeschlossen werden, wozu auch die Kommentare zu den Artikeln gehören. Auch die Frage ob derjenige bisher schon Wähler oder Nichtwähler war kann nicht beantwortet werden.

Aussagen, die auf jeden Fall möglich sind, wären u.a. dass die Leser dieser Artikel eher kritisch gegenüber dem „Mainstream“ eingestellt und aufgrund des Tenors der Artikel eher nicht dem konservativen Lager zuzurechnen sind. Desweiteren zeigt dieses Ergebnis erneut deutlich die Grenzen der bisherigen klassischen Vorwahlbefragungen auf. Denn die „Gewinner“ dieser Umfrage sind die AfD und die Linke. Welches könnten die Gründe hierfür sein?

Hier wären zu nennen, daß die Glaubwürdigkeit der bisherigen Regierungspareteien sowohl in München als auch in Berlin an einem Tiefpinkt angekommen sind, der zu ihrer Bedeutungslosigkeit führt. Die bisherigen Stamnwähler fühlen sich von Ihren ‚Parteien’ nicht mehr angesprochen. Der Verdruß ist so groß geworden, daß der Wunsch nach einem radikalen Neuanfang größer ist, als die Furcht vor Veränderungen. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!

Die Konsequenz aus dem oben angeführten Ergebnis wäre, daß von den bisher im Landtag vertretenen Parteien zwei rausfliegen und drei zum Teil mit Paukenschlag neu einziehen und die Regierungsbildung beeinflussen. Es gäbe zwei gleich große Wortführer, die dennoch auf Unterstützung anderer angewiesen sind. Es gibt das konservative Lager (42% der Stimmen) mit AfD, Bayernpartei und CSU als Minderheitspartner sowie das linke Lager (38% der Stimmen) mit Linke und Grünen.

Auch die Frage zur Entscheidung bei der Europawahl zeigt ähnliche überraschende Resultate. Die Ergebnisse einer anderen Umfrage bei Telepolis mit einer Stichprobe von 5900 Teilnehmern sind: Union – 1% SPD – 3% AfD – 23% Grüne – 5% Linke – 16% FDP – 3% Freie Wähler – 1% PARTEI – 37% Piraten – 3% ÖDP – 1% Andere – 2% Hier sticht die Partei des Europabgeordneten Martin Sonnborn hervor. Der weitere Unterschied ist, daß die Union rausflöge. Aufgrund der Sperrklausel könnte es die SPD hingegen noch gerade schaffen wieder vertreten zu sein.

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