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Christian August Vulpius "Rinaldo Rinaldini"

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 08.03.2021, 09:26 Uhr
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Wien [ENA] Fast alle kennen Johann Wolfgang von Goethe, dass er auch einen berühmten Schwager hatte, ist aber heute weniger bekannt. Es handelt sich um Christian August Vulpius (1762-1827), dem Bruder Goethes langjähriger Lebensgefährtin und späteren Frau Christiane, der mit seinem Buch "Rinaldo Rinaldini" den erfolgreichsten deutschen Räuberroman des 19. Jahrhunderts schrieb, der in vieler Hinsicht interessant ist.

Denn er lehnt sich an das Motiv des "edlen Räubers" an, der auch als Empörer gegen die Willkür der Machthaber das ganze Dilemma zwischen legalem und illegalem Verbrechen thematisiert. Kein Wunder also, dass Räuberromane oft in politischen Übergangszeiten entstanden, in denen alte und neue Herrschaftsstrukturen in Konflikt gerieten. Die Person des Räubers Rinaldo ist eng verknüpft mit der Politik des fiktiven Geheimbundes des "Alten von Fronteja", der sich die Befreiung Korsikas zum Ziel gesetzt hatte. Für die Literatur interessant wurde das Thema sicherlich auch durch Friedrich Schillers Drama "Die Räuber" (1781). Vulpius Roman "Rinaldo", obwohl auch als Trivialliteratur bezeichnet, entbehrt nicht einer gewissen charmanten Erzählweise.

Vom Autor als romantische Geschichte bezeichnet, wechselt sie oft zwischen Poesie, Prosa, langen Dialogen und abwechslungsreichen Details. Jedes Kapital beginnt mit einem kleinen Gedicht, wie zum Beispiel für das Zweite Buch "Der Zufall weilt, wo Liebe weilt...Dort wird der süße Raub geteilet, und immer kühner wird das Spiel." Dieses Zusammenspiel von Romantik, Dramatik aber auch Mystik und Erotik, boten wirklich jeder Gefühlslage Spannung und Beschaulichkeit und ließen vielleicht vergessen, dass es sich beim Thema Verbrechen um den Alptraum der Menschheit handelt, obwohl die Lust und Faszination daran, eine eigenartige Seite der Psyche ist.

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